Fehlersuchverfahren, Kraftstoff- und Abgasanlagen (5MT ohne ETCS)

Fehlersuchverfahren, Kraftstoff- und Abgasanlagen

Zeitweise auftretende Störungen


Der Ausdruck "zeitweise auftretende Störung" bedeutet, dass im System möglicherweise ein Fehler vorlag, dass es im Moment jedoch vorschriftsmäßig arbeitet. Wenn die Störungsanzeigeleuchte (MIL) am Armaturenbrett nicht aufleuchtet, alle Stecker, die mit dem von der Fehlersuche betroffenen Schaltkreis in Verbindung stehen, auf schlechte Kontakte, Wackelkontakte oder lockere Anschluss-Stifte untersuchen.

Unterbrechungen und Kurzschlüsse


"Unterbrechung" und "Kurzschluss" sind allgemein gebräuchliche Ausdrücke in der Elektrik. Eine Unterbrechung ist ein Bruch in einem Kabel oder in einer Verbindung. Ein Kurzschluss ist der unbeabsichtigte Kontakt eines Kabels mit Masse oder mit einem anderen Kabel. Bei einfachen elektronischen Geräten bedeutet dies gewöhnlich den kompletten Ausfall einer Komponente. Komplexere elektronische Geräte wie das ECM/PCM sind zwar unter Umständen noch funktionsfähig, arbeiten aber nicht wie vorgesehen.

Verwendung des HDS bzw. eines Lesegeräts


Wenn die MIL aufgeleuchtet hat:


1.Den Motor anlassen und die MIL (A) beobachten.

 

2.Wenn die MIL nicht ausgeht, das HDS oder ein Lesegerät an den Datenübertragungsstecker (DLC) (A) unter dem Armaturenbrett auf der Fahrerseite anschließen.

 

3.Die Zündung einschalten (II).

4.Den Diagnose-Fehlercode (DTC) auslesen und notieren. Auch die eingefrorenen Daten abfragen. Im DTC-Fehlersuchindex nachschlagen und dem entsprechenden Fehlersuchverfahren folgen.

5.Wenn keine DTCs gefunden werden, mit der Fehlersuche im MIL-Schaltkreis fortfahren.

HINWEIS:

Wenn die MIL nicht aufgeleuchtet hat:

Wenn sich die MIL nicht eingeschaltet hat, und das Fahrverhalten trotzdem nicht in Ordnung ist, führen Sie eine "Fehlersuche nach Symptomen" durch.

Wenn sich der DTC nicht reproduzieren lässt:

Einige Fehlersuchverfahren in diesem Abschnitt erfordern das Rücksetzen des ECM/PCM mit dem anschließenden Versuch, den DTC zu reproduzieren. Wenn die Störung nur zeitweise auftritt, und der DTC nicht provoziert werden kann, brechen Sie die Fehlersuche an dieser Stelle ab. Andernfalls besteht die Gefahr, dass es zu Fehlbewertungen kommt und das ECM/PCM unnötigerweise ausgetauscht wird.

Rücksetzen des Motorsteuergeräts (ECM/PCM)


Zum Zurücksetzen des ECM/PCM gibt es zwei Methoden:

HINWEIS: Nach dem Rücksetzen des ECM/PCM muss das ECM/PCM-Leerlauf-Lernverfahren durchgeführt werden.

Rücksetzen des ECM/PCM mit dem HDS oder Lesegerät


1.Die Zündung einschalten (II). Den Motor nicht starten.

2.Den DTC mit dem HDS bzw. dem Lesegerät zurücksetzen.

HINWEIS: Die Bedienungsanleitungen von Lesegerät und HDS enthalten eine ausführliche Anleitung.

Rücksetzen des ECM/PCM durch Entfernen der Sicherung


1.Die Zündung ausschalten (0).

2.Die Sicherung Nr. 14 (15 A) (A) für 60 Sekunden aus dem Sicherungs-/Relaiskasten (B) unter dem Armaturenbrett nehmen.

 

Fehlersuche abschließen (nach jeder Fehlersuche erforderlich)


1.Das ECM/PCM wie oben beschrieben zurücksetzen.

2.Die Zündung ausschalten (0).

3.Das HDS bzw. das Lesegerät vom Datenübertragungsstecker trennen.

HINWEIS:
  • Das ECM/PCM ist Teil der Wegfahrsperre. Jedes ECM/PCM hat einen anderen Wegfahrsperrencode. Damit der Motor gestartet werden kann, muss mit dem HDS der alte Wegfahrsperrencode überschrieben werden.
  • Das ECM/PCM-Leerlauf-Lernverfahren durchführen.

Ausbau des ECM/PCM für Prüfzwecke


Wenn im Rahmen der Fehlersuche Spannungs- oder Widerstandsmessungen an den ECM/PCM-Steckern vorgenommen werden müssen, das ECM/PCM zur Prüfung ausbauen:

1.Die Armaturenbrett-Unterverkleidung (A) auf der Beifahrerseite, die Einstiegsverkleidung vorn (B) und das innere Handschuhfach ausbauen.

 

2.Die Stecker (C) trennen, die Schrauben herausdrehen und das ECM/PCM (D) entnehmen.

3.Das ECM/PCM-Leerlauf-Lernverfahren durchführen.

Fehlersuche in den ECM/PCM-Stromkreisen


1.Die spitze Prüfsonde (A) vorsichtig von der Kabelseite her in den Stecker einschieben, bis sie das Ende der Kabelklemme berührt.

 

2.Wenn die Kabelseite des Steckers nicht zugänglich oder abgedichtet ist (A), den Stecker trennen und die Klemmen (B) von der Anschluss-Seite her prüfen. Die Prüfspitze nicht mit Gewalt einführen.



Die Kabelisolierungen nicht beschädigen. Durchstoßene Isolierungen können schlechte oder zeitweise aussetzende elektrische Verbindungen verursachen.

 

Aktualisierung des ECM/PCM und Einbau für Prüfzwecke


Erforderliche Spezialwerkzeuge
Honda Interface Module ( (HIM) EQS05A35570)



Gehen Sie wie unten beschrieben vor, wenn im Rahmen der Fehlersuche ein bekanntermaßen funktionsfähiges ECM/PCM eingebaut werden soll. Aktualisieren Sie das ECM/PCM nur dann, wenn es nicht auf dem neuesten Software-Stand ist.

HINWEIS: Während der Aktualisierung des ECM/PCM die Zündung nicht ausschalten (0). Dadurch kann das ECM/PCM beschädigt werden.

Aktualisieren des ECM/PCM


HINWEIS:

1.Die Zündung einschalten (II). Den Motor nicht starten.

2.Das Honda Interface Module (HIM) an den Datenübertragungsstecker (DLC) (A) unter dem Armaturenbrett auf der Fahrerseite anschließen.

 


3.Die Aktualisierung wie auf dem Aufkleber des Honda Interface Moduls (HIM) und im Aktualisierungssystem des ECM/PCM beschrieben vornehmen. Das ECM/PCM tauschen, wenn die neuste Software installiert ist.

Austauschen des ECM/PCM


1.Das ECM/PCM aus dem Fahrzeug ausbauen.

2.Ein bekanntermaßen funktionsfähiges ECM/PCM in das Fahrzeug einbauen.

3.Den Wegfahrsperrencode mit dem HDS überschreiben. Das HDS besitzt ein eigenes Menü für den Austausch des ECM/PCM. Der Motor kann jetzt gestartet werden.

4.Nach Beendigung der Tests das ursprüngliche ECM/PCM wieder einbauen und den Wegfahrsperrencode erneut mit dem HDS überschreiben.

5.Das ECM/PCM-Leerlauf-Lernverfahren durchführen.