Fehlersuchverfahren, Kraftstoff- und Abgasanlagen (Mit ETCS)

Fehlersuchverfahren, Kraftstoff- und Abgasanlagen

Zeitweise auftretende Störungen

Der Ausdruck "zeitweise auftretende Störung" bedeutet, dass im System möglicherweise ein Fehler vorlag, dass es im Moment jedoch vorschriftsmäßig arbeitet. Wenn die Störungsanzeigeleuchte (MIL) am Armaturenbrett nicht aufleuchtet, alle Stecker, die mit dem von der Fehlersuche betroffenen Schaltkreis in Verbindung stehen, auf schlechte Kontakte, Wackelkontakte oder lockere Anschluss-Stifte untersuchen.

Unterbrechungen und Kurzschlüsse

"Unterbrechung" und "Kurzschluss" sind allgemein gebräuchliche Ausdrücke in der Elektrik. Eine Unterbrechung ist ein Bruch in einem Kabel oder in einer Verbindung. Ein Kurzschluss ist der unbeabsichtigte Kontakt eines Kabels mit Masse oder mit einem anderen Kabel. Bei einfachen elektronischen Geräten bedeutet dies gewöhnlich den kompletten Ausfall einer Komponente. In komplexeren elektronischen Geräten (wie dem ECM) kann dies unter Umständen bedeuten, dass eine Komponente zwar arbeitet, jedoch nicht wie vorgesehen funktioniert.

Verwendung des HDS

Wenn die MIL aufgeleuchtet hat:

1. Den Motor anlassen und die MIL (A) beobachten.

2. Bleibt die MIL weiterhin erleuchtet, das HDS an den Datenübertragungsstecker (DLC) (A) unter dem Armaturenbrett auf der Fahrerseite anschließen.

3. Die Zündung einschalten (II).

4. Den Diagnose-Fehlercode (DTC) auslesen und notieren. Auch die eingefrorenen Daten abfragen. Im DTC-Fehlersuchindex nachschlagen und dem entsprechenden Fehlersuchverfahren folgen.

HINWEIS:

Aus den eingefrorenen Daten (Einzelbilddaten) gehen die Motorzustände zu dem Zeitpunkt hervor, als die erste Störung, Fehlzündung oder Störung bei der Kraftstoffkorrektur erfasst wurde.
Das HDS kann die Fehlercodes (DTC), die eingefrorenen Daten, aktuelle Daten und andere Daten des Motorsteuergeräts (ECM) lesen.
Genauere Anweisungen sind der mit dem HDS gelieferten Bedienungsanleitung zu entnehmen.

Wenn die MIL nicht mehr leuchtet

Wenn sich die MIL nicht eingeschaltet hat, jedoch ein Fahrverhaltensproblem vorliegt, den Fehlersuchindex nach Symptomen verwenden.

Wenn sich der DTC nicht reproduzieren lässt

Einige der Fehlersuchverfahren erfordern das Zurücksetzen des ECM mit dem anschließenden Versuch, den DTC zu reproduzieren. Wenn die Störung nur zeitweise auftritt und der DTC nicht reproduziert werden kann, die Fehlersuche an dieser Stelle abbrechen. Wird die Fehlersuche dennoch weitergeführt, kann dies zu Verwirrung und unnötigem Austauschen des ECM führen.

HDS-Löschbefehle

Innerhalb des ECM werden verschiedene Daten zur Korrektur des Systems gespeichert. Auf der Grundlage von defekten Teilen gespeicherte Daten müssen jedoch mit dem "CLEAR COMMAND" (Löschbefehl) des HDS gelöscht werden, oder wenn die Stromversorgung abgeklemmt wurde, wie z.B. der Minuspol der Batterie oder Sicherung Nr. 20 (15 A), falls Teile ausgetauscht werden.

Das HDS kennt zwei Löschbefehle, mit denen dies erreicht werden kann. DTC clear (DTC löschen) und ECM clear (ECM löschen). Mit dem Befehl "DTC clear" (DTC löschen) werden alle gespeicherten Fehlercodes und eingefrorenen Daten gelöscht. Dies muss mit dem HDS erfolgen, nachdem der Fehlercode während der Fehlersuche in diesem Wartungshandbuch reproduziert wurde. Mit dem Befehl "ECM clear" (ECM löschen) werden alle gespeicherten Fehlercodes und eingefrorenen Daten sowie alle spezifischen Daten zur Systemkorrektur gelöscht.

DTC CLEAR (DTC löschen)

1. Den DTC (Fehlercode) im CLEAR MENU (Menü "Löschen") des HDS löschen. Während des Löschvorgangs darf der Motor nicht laufen.

2. Die Zündung ausschalten (0).

3. Die Zündung einschalten (II). 30 Sekunden warten.

4. Die Zündung ausschalten (0) und das HDS vom DLC trennen.

ECM RESET (ECM rücksetzen)

Dieser Befehl löscht über das Fahrzeug gespeicherte Daten wie DTCs und eingefrorene Daten. CKP-Muster-Daten werden dadurch nicht gelöscht.

1. Das ECM im CLEAR MENU (Menü "Löschen") mit dem Befehl "ECM RESET" zurücksetzen. Während dieses Vorgangs darf der Motor nicht laufen.

2. Die Zündung ausschalten (0).

3. Die Zündung einschalten (II). 30 Sekunden warten.

4. Die Zündung ausschalten (0) und das HDS vom DLC trennen.

ETCS-Lernverfahren

Das ETCS-Lernverfahren muss durchgeführt werden, damit das ECM die Initialisierung des Drosselklappengehäuses "erlernen" kann. Das ETCS-Lernverfahren bei jeder der folgenden Arbeiten durchführen:

Unterbrechen der Verbindung zur Batterie
Austauschen des ECM oder Abziehen seines Steckers.
Zurücksetzen des ECM
Ausbau der Sicherung Nr. 20 (15 A) aus dem Sicherungs-/Relaiskasten unter dem Armaturenbrett
Ausbau der Sicherungen Nr. 1 (80 A) und Nr. 6 (40 A) im Sicherungs-/Relaiskasten im Motorraum
Ausbau des PGM-FI-Hauptrelais
Abklemmen des Batteriekabels vom Sicherungs-/Relaiskasten im Motorraum
Abziehen eines oder mehrerer Stecker vom Sicherungs-/Relaiskasten im Motorraum
Trennen des Steckers G1 vom Getriebegehäuse
Trennen des Steckers des Drosselklappengehäuses
Austauschen des Drosselklappengehäuses

1. Die Zündung ausschalten (0).

2. Das HDS an den Datenübertragungsstecker (DLC) anschließen

3. Die Zündung einschalten (II).

4. Im FUNCTION MENU (Menü "Funktion") des HDS die Option ETCS LEARN ("ETCS Lernverfahren") wählen.

Wenn das Verfahren abgeschlossen ist, die Zündung ausschalten (0). Das ETCS-Lernverfahren ist abgeschlossen.
Wenn es nicht abgeschlossen ist, die Anweisungen des HDS befolgen, bis der Test beendet ist.

Fehlersuche abschließen (nach jeder Fehlersuche erforderlich)

1. Im CLEAR MENU (Menü "Löschen") des HDS die Option ECM RESET (ECM zurücksetzen) wählen.

2. Das ETCS-Lernverfahren durchführen.

3. Die Zündung ausschalten (0).

4. Das HDS vom DLC trennen.

HINWEIS: Das ECM ist Teil der Wegfahrsperre. Jedes ECM hat einen anderen Wegfahrsperrencode. Damit der Motor gestartet werden kann, muss mit dem HDS der alte Wegfahrsperrencode überschrieben werden.

Ausbau des ECM für Prüfzwecke

Erfordert die Überprüfung eines Fehlercodes das Messen der Spannung bzw. des Widerstands an den ECM-Klemmen, das ECM ausbauen und testen:

1. Das Massekabel von der Batterie abnehmen.

2. Die untere Armaturenbrett-Unterverkleidung auf der Beifahrerseite (A), die Einstiegsverkleidung vorn (B) und das innere Handschuhfach ausbauen.

3. Die Stecker (C) abziehen und die Schrauben herausdrehen, dann das ECM (D) ausbauen.

4. Der Einbau des ECM erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus.

5. Das Massekabel wieder an die Batterie anschließen.

6. Das ETCS-Lernverfahren durchführen.

Fehlersuche an ECM-Stromkreisen

Erforderliche Spezialwerkzeuge
Prüfklemmenkasten (Klemmenkasten 130 Seem) ( 07XAZ-0010100)

Prüfkabelbaum ( 070AZ-PWE0100)

1. Bei Messung der Standardspannung des ECMs die Zündung einschalten und 10 Sekunden warten.

2. Den ECM-Prüfkabelbaum und den Prüfklemmenkasten zwischen dem ECM und den Steckern anschließen.

3. Wenn die Kabelseite des Steckers nicht zugänglich oder abgedichtet ist (A), den Stecker abziehen und die Klemmen (B) von der Anschluss-Seite her prüfen. Die Prüfspitze nicht mit Gewalt einführen.

Die Kabelisolierungen nicht beschädigen. Durchstoßene Isolierungen können schlechte oder zeitweise aussetzende elektrische Verbindungen verursachen.
Die Mess-Spitze nicht mit Gewalt in den ECM-Stecker einführen.

Austauschen des Motorsteuergeräts (ECM)

1. Das ECM aus dem Fahrzeug ausbauen.

2. Ein bekanntermaßen funktionsfähiges ECM in das Fahrzeug einbauen.

3. Den Wegfahrsperrencode anhand des vom HDS bereitgestellten Verfahrens für den ECM-Austausch überschreiben. Dadurch kann der Motor wieder gestartet werden.

4. Nach dem Testende das ursprüngliche ECM wieder einbauen und erneut den Wegfahrsperrencode anhand des vom HDS bereitgestellten Verfahrens für den ECM-Austausch überschreiben.

OBD-Status

Der OBD-Status zeigt den aktuellen Systemstatus eines DTC mit allen Parametern an. Die Funktion dient zur Überprüfung, ob eine Reparatur erfolgreich abgeschlossen wurde. Die DTC-Diagnose liefert eines dieser Ergebnisse:

ERFOLGREICH: Die On-Board-Diagnose wurde erfolgreich abgeschlossen.
NICHT ERFOLGREICH: Die On-Board-Diagnose wurde abgeschlossen, ist jedoch fehlgeschlagen.
DURCHFÜHRUNG: Das Fahrzeug erfüllt die Aktivierungskriterien für den DTC, und es wird eine On-Board-Diagnose durchgeführt.
NICHT VOLLSTÄNDIG: Es wurde eine On-Board-Diagnose durchgeführt, aber die Aktivierungsbedingungen für den DTC waren nicht erfüllt.
BEDINGUNGEN NICHT ERFÜLLT: Das Fahrzeug hat die Voraussetzungen für die Aktivierung des DTC nicht erfüllt.